Urbino und Montefeltro

Die Stadt Urbino ist Hauptort des ehemaligen Herzogtums und sicher das erste Reiseziel jeden Touristen, der sich anschickt, die Strassen der Provinz von Pesaro und Urbino zu befahren.

Urbino verkörpert mit seinem imposanten Palazzo Ducale, in welchem die prächtige Nationalgallerie der Marken untergebracht ist, mit seinen unzähligen Kunstschätzen in den schönen Kirchen und Klostern und mit dem Geburtshaus des weltberühmten Kunstmalers Raffael eine unverhoffte Kunststadt, die den Besucher fasziniert und in Bann zieht.

Die kunstträchtigen Herrschaftshäuser, welche Plätze und Gassen charakterisieren, untermalen das grosszügige Erbe vergangener Epochen.

Hervorragendes Beispiel bürgerlicher Architektur ist der Herzogspalast Friedrichs von Montefeltro, welcher auf Geheiss desselben während seiner Amtszeit umgebaut wurde. Der Architekt Francesco di Giorgio Martini, welcher Nachfolger des ebenso betuchten Luciano Laurana war, beschäftigte sich mit verschiedenen Verbesserungen: Er fügte den Aussenmauern entlang eine Folge von Flachreliefen ein, auf welchen Rüstungsmaschinen, Schiffe und Wasserhydraulik erkennbar sind. Auch verzierte er die grossen Fenster, erweiterte den Dachgarten und schaffte alle Dienstleistungsräume, um den Bau dem Adelstitel würdig funktionstüchtig zu machen.

In Urbania kann der grosse Herzogspalast bewundert werden, welcher vom Architekten Francesco Di Giorgio Martini im Jahr 1470 entworfen und im Namen der Familie Montefeltro in Auftrag gegeben wurde und anschliessend von der Herrschaftsfamilie Della Rovere übernommen wurde. Der gewaltige Bau wurde vom gottbegnadeten Architekten Girolamo Genga vollendet.

Inmitten von Bildersammlungen, Keramik und Töpfereien sind auch Stiche von erstaunlichem Wert, wie der Druck von Meister Federico Barocci, der den Sieg von Karl V darstellt, oder die Zeichnungen von Raffaellino del Colle, ausgestellt.

Es kann auch eine Darstellung Dantes Kommödie aus dem Jahr 1491 bewundert werden; ein Volumen des Cortegiano von Baldassar Castiglione aus dem Jahr 1528; ein Sonett des Dichters Torquato Tasse aus dem Jahr 1583 sowie das Testament des letzten Grossherzogs von Urbino, Francesco Maria II Della Rovere, der in Casteldurante im Jahr 1631 starb.

Die Gründung von Sassocorvaro ist nicht genau bekannt. Die ersten Schriften, in denen vom Castello di Monte Rotondo die Rede ist und welches sich in der Nähe des heutigen Standorts befand, gehen auf das Jahr 1061 zurück. Sein Zentrum hat sich bis ins Jahr 1200 ausgebreitet. Die kleine Ortschaft Castrum Saxi Corbari war unter der Herrschaft einer lokalen Familie, die zu den Gibellinen gehörte.

Die Herkunft seines Namens lässt verschiedene Vermutungen zu. Er könnte von „Sasso nido dei corvi“, ( Stein Rabennest ) herführen; es sind Vögel, die grauen Krähen und Dohlen ähnlich sind (sie nisten auf Bäumen oder in alten Mauerwerkschlitzen), oder aber con Corbarius, Tempelritter, die den Ort gründeten, oder aus dem Lateinischen Corbis, was “Korb” bedeutet.

Sehr berühmt ist die Festung Rocca ubaldinesca, welche die Handschrift vom aus Siena stammenden Architekten Francesco di Giorgio Martini trägt. In dieser Burg wurden während des zweiten Weltkrieges

während 1943-1944 mehr als 10’000 namhafte Kunstwerke durch das Kunst- und Kulturministerium von Pesaro Urbino, Pasquale Rotondi,versteckt gehalten, um eine Verschleppung der Nazisten nach Deutschland zu verhindern. Diese Kunstwerke kamen aus Sammlungen aus Venedig, Urbino, Pesaro, Fano, Ancona, Lagosta, Fabriano, Jesi, Osimo, Macerata, Fermo, Ascoli Piceno, (unter anderen das Bild laTempesta von Giorgione, la Città ideale) und viele andere Werke von Malern wie Raffaello Sanzio, Piero della Francesca, Carlo Crivelli, Tiziano, Lorenzo Lotto, Paolo Uccello, Andrea Mantegna.

Nicht nur als Kulisse für Kunsterzeugnisse: Das reizvolle Panorama mit seinen Hügeln und Tälern scheint aus einem Bild einer Meisterhand der Renaissance entsprungen zu sein, welche diese Gegend zur Zeit der Familien Montefeltro und Della Rovere geschätzt und geliebt hatten.

Machen Sie es ebenso: Begeben Sie sich Richtung Nord-Osten, um die Ländereien der Familie Montefeltro zu besuchen, welche noch heute nördliche Grenze der Marken bilden, an die Romagna und die Toskana angrenzend, von der Spitze des Berges Monte Carpegna ( 1415 m.ü.M.) im Appenin dominiert und hinüber ins hochgelegene Tal Marecchia und dem Berg Perticara ( 883 m.ü.M.)