Senigallia vom Mittelalter zur Renaissance

Rocca Roveresca

Die Festung ist nach ihrem Bauherrn Giovanni della Rovere, dem Herrn von Senigallia, benannt und wurde ab 1480 nach Plänen von Baccio Pontelli, einem Projekt von Luciano Laurana folgend, gebaut. Die Rocca besitzt quadratischen Grundriss und vier zylindrische Eckbastionen. Ein zinnenbewehrtes Kranzgesims umläuft die gesamte Festung, die nur über eine lange Brücke erreichbar ist. Heute sind in der Rocca Roveresca Wanderausstellungen zu sehen. Ein Teil ist ein permanentes Museum. 

Info: Piazza del Duca – Tel. 071 63258.
Öffnungszeiten: Oktober bis Mai 8:30 – 19:30 täglich.

Juni bis September 8:30 – 19:30 täglich auch abends.
Eintritt:  EUR 2,00

Palazzo del Duca

Der Herzogspalast Guidobaldo II. wurde von den Architekten Brüdern Girolamo und Barolomeo Genga mitte des 16 Jh. erbaut. Die Innenräume sind heute für Ausstellungszwecke genützt; der Saal mit den Holzintarsien der Kassettendecken von Taddeo Zuccari ist heute dem Pubblikum zugänglich gemacht.

Info: Piazza del Duca – Tel. 071 6629350

Palazzetto Baviera

Von aussen eher unscheinbar, wird der Besucher von einem schmucken Innenhof mit Ziehbrunnen überrascht. Fünf Säle sind mit gekonnter Stucktechnik aus dem 16 Jh. vom Meister Brandani aus Urbino hergestellt, geschmückt, und Freskenmalereien der Iliade, Genesis, römischen Geschichte und der Herkulesleiden sichtbar.   

Info: Piazza del Duca – Tel. 071 6629350.

Piazza Roma

Das Herzen der Stadt ist bestimmt der Rathausplatz, piazza Roma genannt. Hier finden politische, soziale, musikalische Veranstaltungen statt. Die Piayya ist auch die Mitte der Hauptflanierstrasse des Corso, und wer sehen und gesehen werden will, bleibt hier im Kreise der Freunde stehen und hält geschäftigt Ausschau auf wen auch immer, ohne sich etwas anmerken zu lassen.

Besonders zu erwähnen ist der Brunnen vor dem Rathaus: Eine mürrische Figur ohne Arme posiert auf dem Brunnenbecken. Es ist Neptun. Die Einwohner von Senigallia nennen diesen Brunnen „il monco“, Neptun, der Stümmel. Noch heute ist man sich nicht einig, ob es sich dabei um eine römische oder barocke Statue handelt. Sie wurde vor langer Zeit im Meer gefunden. Die Geschichte will, dass Neptun ohne Arme sei, weil empörte Einwohner, müde der ständigen Zinsabgaben, den Frust an der Neptunstatue abliessen und diese verwüsteten.

Foro Annonario

Das Forum ist 1834 im Auftrag von Architekt Pietro Ghinelli erbaut worden und wird noch heute als täglicher Fisch- und Gemüsemarkt genutzt. Der harmonische Halbrundbau mit Sichtmauerwerk besteht aus 12 dorischen Kolonnen, hinter welchen in den ehemaligen Speicherräumen der Handelsstadt, Spezialitäten der Marken zu kosten sind. Im Obergeschoss ist heute die Stadtbibliothek und die öffentliche Mediathek untergebracht. Ein Rundgang in dieser interessanten Renovationsarchitektur mit Sichtbalken und geschmackvoller Innenausstattung ist ein Besuch wert.

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Portici Ercolani

Dem Fluss Misa entlang kann man rechts der Mauer entlang unter 126 Arkaden aus Stein aus Istrien flanieren. Unter den Arkaden wurde gehandelt, und manch ein Händler hatte sein Warenlager dort. Die Arkaden waren Zentralpunkt des freien Austausches der Ware, die über den Seeweg in die Stadt kam. Noch heute findet jeden Donnerstag ein grosser Wochenmarkt statt, auf dem öfters Schnäppchen gemacht werden können.  

Chiesa della Croce

Die Aussenarchitektur der Kirche weisst auf einen nüchternen Bau im Spät-Renaissance Stil hin. Umso erstaunter ist der Besucher beim Eintreten der Kirche. Es empfängt ihn eine pompöse Barock Einrichtung, ein Schmuckstück allemal, aber unerwartet. Zu erwähnen ist das grosse Altarbild con Federico Barocci, welches Grund war, die damalige Kirche zu erweitern, um dem Bild mehr Würde zu verleihen.  

Info: Via Gherardi – Tel. 071 64977
Öffnungszeiten: 9:00 – 12:00 / 16:00 – 18:30 täglich

Chiesa e convento Santa Maria delle Grazie

Im anschließenden Hinterland findet man in Panoramalage ein einzigartiges Schmuckstück, die Renaissancekirche S. Maria delle Grazie, die in der Apsis ein berühmtes Werk von Perugino aufweist, während sich in den Räumen des Klosters das MuseumGeschichte der Halbpacht befindet, mit Geräten und Werkzeugen und einem didaktischen Rundgang, der die Öl- und Weinkultur erklärt.

Der stille Innenhof mit gut erhaltenem Kreuzgang lässt zum Verweilen ein.

Öffnungszeiten: täglich auch an Feiertagen, 8:30-12:00
Freitag 8:30 – 12:00 und 16:00 – 18:00
Montag geschlossen

Eintritt gratis. Gruppen auf Voranmeldung.

Rotonda a mare

Wahrzeichen Senigallias ist diskussionslos die Rotonda a Mare; eine renovierte Badestruktur, die heute zahlreiche, auch mondane Events in sich aufnimmt. Das Bühnenbild ist perfekt: Über einen Laufsteg über dem Meer gelangt man in und auf die Struktur. Im Sommer wird das Dach mit magischen Farbspielereien beleuchtet; die Halle dient zu Ausstellungszwecken und Konzertveranstaltungen.

Die Rotonda war einmal Therapieort dank jodhaltiger Luft und gesundem Salzwasser; später fand eine Erweiterung statt und wurde zum Hotel umfunktioniert. 1933 war die Rotonda mondaner Treffpunkt, um Musik zu hören und das Tanzbein zu schwingen. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Struktur als Waffenlager benutzt. In den 50er Jahren erwachte der Jugenstilbau  zu neuen Blühten. Viele nationale und internationale Künstler machten sich hier auf der Bühne breit.