Kunst und Kultur

Die Marken sind ein Museum unter freiem Himmel: Jedes Dorf, jeder Weiler ist an und für sich schon ein Denkmal aus früheren Zeiten und meist verbirgt sich in verwinkelten Gassen qualitativ hochstehende und grafisch ansprechende Kunst und Kultur. Die Marken weisen die meisten Theater auf, kleine Miniaturkopien der grossen glänzenden Welt der Bühne.

Die liebliche Hügellandschaft des Landesinnern inspirierte viele Maler, die Natur auf Leinwand zu verewigen. Künstler wie Raffaello, Piero della Francesca, Lorenzo Lotto, Giovanni Bellini, Carlo Crivelli und  Tiepolo,  Rubens und Tiziano haben Meisterwerke geschaffen – die vielen Handwerkstätten zeugen von einer traditionsreichen und bis heute positiv gewerteten Trend, des Lebens Sinn im Anspruch auf Qualität und Autentität zu suchen – nicht umsonst lebt es sich in den Marken gut bis ins hohe Alter.

Das ganze Jahr über ist der kulturelle Kalender der Marken reich anmusikalischen Veranstaltungen wie das Rossini Opera Festival in Pesaro, dieFreilicht Festspiele in der Arena von Macerata, das Pergolesi Spontini Festival in Jesi, aber auch Jazz Abende und Gospelmusik sind in Fano im Sommer auf dem Programm.

Viele Pinakotheken sind reich an berühmten Marienbildern; Herrschaftshäuseröffnen die Türen und zeigen Prunk und Meisterwerke aus Holzintarsien, Stuckaturverzierungen, Vergoldungen, Skulpturen und fachlich hochstehendes Kunsthandwerk aus Keramik, Zinn, Gold und Silber.

Urbino wurde von der Unesco zum Welterbe der Kultur erhoben. Die nach Empfinden der Renaissance ideale Stadt bringt einen nicht mehr aus dem Staunen. Von Hügelzügen umgeben öffnet sich ganz unverhofft eine unerwartet architektonisch reiche Stadt, die mit dem Grossherzogs Palast Federico von Montefeltro den Höhepunkt erreicht. Der Grossherzog war ein berühmter Kunstmäzen und wusste den Adel und Klerus auch bis hierhin in die Provinz zu bestellen. Seine Macht war weit über die Landesgrenzen beeinflusst und seine grottesken Charaktereigenschaften wurden Inhalt vieler Anekdoten.

Die vergoldeten Bronzen von Cartoceto, Pergola“ sind einmalig und einzigartig zugleich, da sie die einzige Gruppe von Statuen  in dieser Grösse und Technik aus römischer Epoche  , bis heute bekannt ,  auf der ganzen Welt sind.


Die Statuen aus Bronze gegossen sind vergoldet – die Gruppe stellt wahrscheinlich eine Familie wichtigen Ranges dar: zwei Frauen mit grosszügig gewickelten Kleidern, reich geschmückte Pferde, auf denen ein Reiter in hoher Uniform seinen Status posiert.