Jesi und sein Tal

Diese liebliche hügelige Landschaft zeichnet sich aus durch die wie Muster angelegten bewirtschafteten Felder, die gepflegten Gemüsegärten um die isolierten Bauernhöfe, und die übers Land verstreuten Burgen, kurz Castelli della Vallesina genannt, die mit ihren Türmen und mit Zinnen gekröntem Mauerwerk

Zeugen geschichtsträchtiger Zeiten sind und unvorstellbaren Kunstreichtum in sich hüten.

Jede Kirche, jedes Herrschaftshaus hinterlässt Spuren nobler Vergangenheit; die Schönheit dieserOrte steht in harmonischer Eintracht mit dem Lebensstil derer Bewohner.

Die Turbulenzen der antiken Wehrmächte provozierte eine Verfestigung der Dörfer, die alle den originalen Grundriss der Stadt in der Zeit bewahrten. Die Stadttore, der Schutzwall und die Wachttürme zur Verteidigung der Stadt sind heute unveränderte Handschrift der typisch mittelalterlichen Stadtstruktur mit ihren Gassen und Häusern.

Die während der Renaissance gezeichneten Plätze, die barocken Kirchen, die Theater aus dem 18.Jh. und die Herrschaftshäuser haben sich im Laufe der Zeit nur sanft verändert, immer darauf bedacht, das Gleichgewicht vergangener Zeiten zu hüten und mit den heutigen Anforderungen einer vitalen Stadt zu verbinden.

Jesi hat eine sehr alte Herkunft: Die Legende erzählt, dass die Stadt von einem König Esio des Volkes Pelasgi gegründet wurde, während Schriften auf eine im Jahr 247 v.Ch. romanische Kolonie Æsis zurückführen.

Die Stadt wurde der Invasion der Barbaren zum Verhängnis: Die reiche imperialistischen Stadt Jesi erlitt den Zusammenbruch; das gleiche Schicksal anderer römischer Handelsstädte, bis die Bizantiner im Jahr 553 nach Chr. die Stadt von den Ostrogoten befreiten und diese aus Italien vertrieben. Jesi wurde in die Pentapoli, einer der sieben Dukate oder Verwaltungsbezirke des italienischen Exarchats, aufgenommen.

Das Herrschaftshaus palazzo Pianetti, heutiger Sitz der komunalen Pinagothek, ist ein bezeichnendes Beispiel der Architektur des 18.Jhs.

Das Gebäude wurde 1748 von der adeligen Marquisenfamilie Pianetti dem Architekten und Kunstmaler Domenico Luigi Valeri (1701-1770) in Auftrag gegeben und um 1781 beendet. Es besteht aus einem zweistöckigen Hauptkorpus und aus zwei Seitenflügeln, die sich in den nach italienischer Gartenkunst angelegten Hof vorstrecken und von einer Terrasse architektonisch eingerahmt werden.
Die Fassade mit Sicht auf den Innenhof ist in horizontales Gurtgesims und vertikale Lisenen unterteilt und wird rythmisch von Türen und Fenstern abgewechselt. Die Balkone sind dem Venezianer Antonio Croatto zuzuschreiben.